Märchenhaft in Northeim
Märchenhaft, das war unser diesjähriges Sommerfest des Synodalverbandes der Ev.-ref. Plesse-Gemeinden am vergangenen Sonntag in Northeim tatsächlich. Zwar stellte das Wetter unseren Glauben immer mal wieder auf die Probe und wir beschlossen, den Gottesdienst zu Beginn im Bürgersaal zu feiern, aber schließlich konnte das Fest auch draußen auf dem Münsterplatz doch trockenen Fußes auf die Bühne gebracht werden werden.
Etwa 200 Personen von Hann. Münden bis Uslar hatten sich auf den Weg gemacht und werden diesen Tag in bester Erinnerung behalten. Nicht nur, weil der Angersteiner Projektchor unter der Leitung von Andreas Heymann und Christa Schlichting einen frischen Klang in den Gottesdienst brachten, sondern auch, weil die sehr unterschiedlichen, aber immer kreativen Beiträge aus den einzelnen Gemeinden für entspannte und fröhliche Stimmung sorgten. Von den "Therapieerfolgen bei der posttraumatischen Belastungsstörung", die sich Rotkäppchen im Bauch des Wolfes geholt hatte, über die tanzenden Feen und die hässlichen Schwestern Aschenputtels ("Ich bin der schöne Prinz" "okay...") bis zum Beitrag der Göttinger Konfirmanden, die einzelne Lieder märchenhaft bearbeitet hatten.
Großartig war, wie nicht anders zu erwarten, das Northeimer Theater der Nacht mit Heiko Brockhausen. Unglaublich welche Dynamik eine einzelne Person auf die Bühne bringen kann und so selbst Vorkonfirmanden, vom Smartphone weg, ihre Blicke gespannt zum Teufel mit den drei goldenen Haaren richten ließ.
Schließlich kam das Fest, nach einer kleinen Führung mit Helmut Fichtner durch Northeim und zwei Minuten vor dem Wolkenbruch, zu einen entspannten Ausklang im Reformierten Gemeindehaus in der Hindenburgstr. Etwa 50 Personen hatten sich noch einmal hierher aufgemacht und so fand auch das letzte Stück Kuchen seinen bestimmungsmäßigen Weg.
Herzlicher Dank an alle, die mitgewirkt haben, dass dieser wunderschöne Tag so gut gelingen konnte und wir alle ev.-reformierte Gemeinschaft über die Gemeindegrenzen hinaus erfahren durften.
Gemeinde unterwegs...in Görlitz
Mit einem Kleinbus und zwei PKW ging es dieses Jahr auf Gemeindefahrt nach Görlitz. Auf der Hinfahrt hatten wir einen Halt in Leipzig und hörten ein beeindruckendes geistliches Konzert in der Thomaskirche. Es erinnerte uns daran, dass in unserer St. Blasien Kapelle, in aller gebotenen Bescheidenheit und sozusagen im Miniaturformat, etwas sehr Ähnliches angeboten wird: die Geistliche Abendmusik, die die Fragen des Glaubens mit klassischer Musik vermitteln will. In Görlitz begeisterte uns das einheitliche, traditionelle Bild der Stadt, die vom Krieg weitgehend verschont geblieben war. Im Gottesdienst der ev.-ref. Gemeinde kam es dann zu einer bereichernden Begegnung mit Christen, die uns in einer frischen, informellen Art gastfreundlich bei sich aufnahmen. Ins Staunen kamen wir, als wir auf dem Rückweg in Bautzen anhielten und den Dom St. Petri besuchten. Schon seit der Reformationszeit wird er als Simultankirche genutzt, d.h. Evangelische und Katholische feiern unter einem Kirchendach ihre Gottesdienste. Zunächst waren sie noch durch eine vier Meter hohe Mauer im Kirchenschiff getrennt, mittlerweile ist die Abtrennung auf einen Meter Höhe geschrumpft. Auch ein schönes Zeichen dafür, dass die Kirchen zusammenwachsen. So hatten wir in zwei Tagen vielfältige Erlebnisse und waren wieder einmal in der Überzeugung gestärkt worden, dass diese Fahrten eine großartige Ergänzung unseres Gemeindelebens sind.