Was kann uns scheiden von der Liebe Christi? Römer 8,35

Eine lange Liste, die Paulus da aufführt:
Leid, Angst, Verfolgung, Hunger, Kälte, Gefahr, Hinrichtung (Vers 35), um sie dann noch zu ergänzen um Tod, Leben, Engel, weltliche Mächte, Gegenwärtiges, Zukünftiges, gottfeindliche Kräfte, Überirdisches und Unterirdisches ( Vers 38 und 39).
Man hat den Eindruck, dass er nichts weglassen will.
Viel Phantasie steckt in diesen Versen.
Und das alles nur, um der Gemeinde, den Christinnen und Christen in Rom, Mut zu machen.
Denn sie lebten in einer Situation der Bedrohung. Sie wurden vom Staat wegen ihres Glaubens verfolgt.
Paulus zitiert deshalb aus Psalm 44 den 23.Vers:
„Weil wir uns zu dir bekennen, bedroht man uns täglich mit dem Tod. Wie Schlachtvieh werden wir behandelt.“
Paulus will den Menschen in Rom, die er nicht einmal persönlich kannte, Mut zusprechen
Die erste Überschrift für seinen Mut-mach-Text lautet:
Wenn Gott für uns ist, wer kann gegen uns sein?
Als Beweis führt er an, dass Gott seinen Sohn Jesus Christus in den Tod am Kreuz gegeben hat:
Ihn, der dann auferweckt wurde und an Gottes Herrschaft teilnimmt:
So lautet dann die zweite Überschrift:
Wer kann die Christinnen und Christen von Christus und seiner Liebe trennen?
Er persönlich tritt für seine Gemeinde ein.
So sind alle Angriffe gegen die von Gott erwählten Menschen letztendlich zwecklos und laufen ins Leere.
Ein Mut-mach-Text geschrieben für die Gemeinde in Rom vor fast 2000 Jahren.
Ein Mut-mach-Text aber auch geschrieben für uns Christinnen und Christen heute.
Denn wir könnten die Liste auch heute noch mit Leben füllen.
Leid, Angst und Tod machen uns ganz persönlich zu schaffen und können uns an unserem Glauben zweifeln lassen.
Gefahr, Hunger und Hinrichtung bedrohen Christinnen und Christen auch heute noch weltweit, wenn sie für ihren Glauben einstehen und in der Minderheit sind.
Trost soll uns – wie auch schon der Gemeinde vor 2000 Jahren – der Blick auf Kreuz und Auferstehung schenken.
Beides gehört zusammen: die Passion und die Auferstehung.
Karfreitag und Ostern gehören zusammen: Jesus geht für uns in den Tod am Kreuz und besiegt diesen Tod dann ein für alle mal.
Ein schönes Bild dafür ist das Kreuz aus der Rose, das sowohl die Dornen als auch das Leben in den Blättern darstellt.
Ihr Pastor,

Detlef Geiken

Aktuelles in den nächsten vierzehn Tagen

Sonntag, 02.04., 10:00 Uhr, St. Blasien-Kapelle, Northeim
Gottesdienst mit Entpflichtungen und Einführungen, Pastor Geiken

Freitag, 07.04., 10:00 Uhr, St. Blasien-Kapelle, Northeim
Karfreitag, Pastor M. Kamper
Anschließend "Heringsessen" im Gemeindehaus, Hindenburgstr. 28

 

 

Andacht zur Weihnachtszeit 2022

Liebe Leserin, lieber Leser,

In der Advents- und Weihnachtszeit genießen wir die Düfte von Gewürzen, den Schein der Kerzen und die Klänge von Musik.
Wir räumen Bildern und Symbolen mehr Platz ein als zu anderen Zeiten unseres Lebens.
Wir leben sinnlicher als sonst.
Und das ist gut, denn ohne unsere Sinne ist es viel schwerer, den Sinn des Lebens zu finden.
Wenn wir mit unseren Augen das Licht des Morgens begrüßen und den, der uns an diesem Morgen aufgeweckt hat, dann hat das Sinn.
Wenn wir uns etwas zu essen zubereiten, mit den Händen die raue Schale einer Frucht berühren, dann hat das Sinn.
Der erste Schluck Kaffee am Morgen, das Wort, das wir hören.
Die Sinne verbinden uns mit der Welt und mit unserem Inneren.
Mit den Erfahrungen unseres Lebens, die abgerufen werden, wenn ein äußerer Sinneseindruck auf uns einwirkt.
Ganz intensiv ist das so beim Weihnachtsduft.
Es riecht nach Gewürzen, und mit dem Geruch kommen Erinnerungen an gute und schlechte Weihnachtszeiten,
an Zeiten der Entbehrung und an Zeiten der Geborgenheit, des Staunens und der Freude als Kind.
Der Duft dieser Erinnerungen ist eingebacken in die Lebkuchen.
So sind sie nicht nur Leckerei, sondern sollen auch erinnern an die schönen Momente.
Sie enthalten viele Gewürze, die gut tun und gut sind für die Gesundheit.
Lebkuchen wurden früher in den Klöstern zur Adventszeit an die Armen und Bedürftigen verschenkt.
Sie waren nicht zuerst Leckerbissen.
Sie waren im wahrsten Sinne des Wortes Lebenskuchen.
Sie sollten in der kalten Zeit helfen zu leben und zu über-leben.
So war eingebacken an Gewürzen, was das Herz stärkt, den Atem frei hält, den Lebensgeist stärkt.
So buken die Nonnen und Mönche Lebensbrote für die, denen das Leben im Winter besonders karg und bitter war.
Für die Schwachen, die Alten, die Kinder.
„Ich bin das Brot des Lebens“ – so sagt Jesus über sich in der Bibel, so erwarten wir sein Kommen in der Welt.
Lebensbrot Jesus, Heil und Heilung, so sollten es alle, die es nötig haben, tatsächlich essen können.
Lebensbrot – nötig für die Armen, die so wenig vom Wort allein leben können wie andere vom Brot allein leben wollen.
Die Lebensbrote, Lebkuchen, enthalten Geschenke des Heils und der Heilung für Leib und Seele.
Der heilsamen Wirkung auf die Gesundheit des Körpers können heilsame Wirkungen auf die Seele zugeordnet werden:

Ingwer erwärmt von innen, beugt Erkältungen vor oder hilft sie schneller zu heilen.
Ingwer wärmt das Herz, heilt unsere innere Kälte und alte Wunden.

Anis wirkt schleimlösend und tut gut, wenn das Atmen schwer ist, wenn uns die Luft weg bleibt. Anis bringt die Körpersäfte in Fluss und harmonisiert sie.
Anis – damit der Fluss unserer inneren Lebenskraft nicht ins Stocken kommt, damit wir nicht Blockaden aufbauen aus Ängsten und Enttäuschungen oder innerer Verdrossenheit, sondern dass Vertrauen entsteht.
Vertrauen, dass unser Leben in einem guten Fluss ist, der zu einem guten Ziel kommt.

Nelke beruhigt den Magen, und manche haben schon gemerkt, dass sie vorübergehend sehr gut Zahnschmerzen betäubt.
Beruhigung und Schmerzlinderung ist wichtig im Leben.
Ohne Ruhe, oder wenn wir Schmerzen haben, werden wir ungeduldig, verkrampft und bärbeißig. Der Gewürznelke wird zugeschrieben, dass sie Reize lindert, also entspannt, und gleichzeitig die gelassene Lebensenergie fördert.
Nelke führt in die innere Mitte und öffnet den Geist.

Kardamom rundet den Geschmack ab und hilft gegen Blähungen und Druck im Bauch.
Kardamom ist ein Heilkraut für Beziehungen, für die inneren Gefühle zur Familie und zu sich selbst. Kardamom hilft Spannungen zu lösen, hilft uns loszulassen, was Leib und Seele verstimmt und was wir an Enttäuschungen und Vorwürfen in unseren engen Beziehungen mitschleppen.

Zimt süßt das gesamte Geschmacksempfinden und spendet Energie.
Zimt schließt auf für das Süße des Lebens, damit wir bereit sind es weiter zu empfangen und uns nicht davor verschließen, weil wir auch Bitteres erleben.
Sich immer neu beschenken zu lassen mit Lebensfreude und Leichtem, dazu hilft der Zimt.

Koriander verbessert das Gedächtnis, regt Geist und Gehirn an.
Koriander hilft uns zu verstehen.
Koriander hilft zu einem wachen Geist in der Welt, zu Interesse an den Mitmenschen und zur Wahrhaftigkeit mit der eigenen Lebensgeschichte.
Lebkuchen - Lebensbrot:

Jesus selbst ist das Brot des Lebens, es reicht für alle, jede ... und alle dürfen lebenssatt werden.
Darum ist Jesus in die Welt gekommen, dass es uns nicht mangelt an Hoffnung, an Liebe, an Vergebung, an Frieden.

Amen
Pastor Detlef Geiken

Andacht zum Herbst 2022

Liebe Leserin, lieber Leser,
"Meine Seele dürstet nach Gott, dem lebendigen Gott." (siehe Bild "MonatsspruchJuli2022.jpg")
Eigentlich ist es die Losung für den Monat Juli.
Aber dieser Bibelvers passt für den ganzen Sommer und den Herbst 2022!
Ein regenarmer Sommer mit hohen Temperaturen bis 38 ° C im Schatten. Wer etwas ernten wollte, musste viel Wasser investieren. Salat und Kohl wuchsen spärlich, die Beeren vertrockneten am Busch, wenn man nicht ausreichend wässerte.
Der Rasen ist schon lange braun. Und auch die jungen Bäume lassen die Blätter hängen.
Gut ist es, dass auch das Unkraut in diesem Sommer nicht so schnell wächst.
Die Gefahr von Flächenbränden und Waldbränden wächst. Im Harz wurden etliche Hektar Wald vernichtet. Die Talsperren liegen nur noch bei 20 % Wasserkapazität und der Rheinpegel bei Emmerich lag heute (16.August) bei Null.
Die Schifffahrt ist betroffen, aber auch die Gemeinden und Landkreise schränken die Wasserentnahme ein. Eine nationale Wasserstrategie ist nun in Planung.
Auch privat überlegen wir, wie Wasser gespart werden kann.
Wassertonnen, um das Regenwasser aufzufangen, kennt jeder Gärtner. Aber auch im Haushalt kann man Wasser, das z.B. zum Ausspülen der Kaffeekanne benutzt wurde, auffangen und zum Blumengießen nehmen.
Nur 0,02 % des Wassers auf der Erde ist nutzbares Süßwasser. Dabei steigt der Bedarf an Süßwasser laut UN im Jahr um 1%.
Vier Milliarden Menschen, also rund die Hälfte der Weltbevölkerung, erleben mindestens einen Monat im Jahr Wasserknappheit.
Bisher war Wasserknappheit in unseren gemäßigten Regionen kein Thema. Aber auch bei uns wird nun überlegt, was man tun (oder lassen) kann, um Wasser zu sparen.
„Eine neue Wasser-Kultur muss erprobt, ein neues Wasser-Ethos entwickelt werden.“
So fasst es Professor Dr. Dieter Gerten in seinem Buch „Wasser“ zusammen.
In Israel musste man immer schon mit dem Wasser haushalten. So war man froh um den Tau am Morgen, der die Felder benetzte und der den Segen der Fruchtbarkeit brachte (Psalm 133, Vers 3). Gottes Heilshandeln wird beim Propheten Hosea wie ein Tau beschrieben: „Ich will für Israel wie der Tau sein, dass es blüht wie eine Lilie und seine Wurzeln ausschlagen wie der Libanon und seine Zweige sich ausbreiten, dass es so schön sei wie ein Ölbaum und so guten Geruch gebe wie der Libanon.“ (Hosea 14, Verse 6 und 7).
Wenn man mit Wasser haushalten muss und sicherlich auch das Gefühl von Durst hat, dann ist es verständlich, wenn Durst auch als Bild für die Sehnsucht nach Gott genommen wird.
Als Bild für die Sehnsucht nach dem lebendigen Wasser Gottes.
Als Jesus mit der Samariterin spricht, gibt er ihr eine Verheißung:
„Wer von diesem Wasser trinkt, den wird wieder dürsten; wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt.“ (Johannes 4,Verse 13 und 14).
Durst nach Gott. Durst nach dem lebendigen Wasser, das Gott uns schenkt.
Gut, dass wir die Quelle kennen!
Amen

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